Posts mit dem Label Erlebte Geschichten im Gedicht werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Erlebte Geschichten im Gedicht werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Samstag, 23. März 2013

Wie das Schneeglöckchen geboren wurde










Der Winter will langsam ade uns sagen,
im Tal schmilzt auch der letzte Schnee,
wir haben ihn gerne und tapfer ertragen,
doch nun ist´s genug; wir bitten dich geh.

Schon tobt unter der noch gefrorenen Erde
neues Leben; kämpft sich mühsam nach oben
der Einzug des Frühlings nun sichtbar werde,
er wählte die Schneeglöckchen als erste Boten.

Hab sie entdeckt und wollt es kaum glauben,
so zart ihre Knospen,  in leuchtendem weiß,
hart ist der Boden durch den sie sich schrauben
für lohnende Mühe sind sie der beste Beweis.

Hab sie staunend auf ihrem Geburtsweg begleitet,
staunend geschaut, erlebt, gelernt, auch begriffen
es ist egal welch Hindernis uns das Leben bereitet
alles ist zu schaffen,will dieses Erlebnis nicht missen!

© Celine Rosenkind

Sonntag, 16. Dezember 2012

Winterwolken




Winterwolken

vom Wind zart getragen
wattebauschähnlich
wechselnde Farbe weiß grau schneebeladen
und doch
die Wintersonne durchlassend
ziehen sie gemächlich
fast schwer fällig über
kahlen Bäumen die nicht tot
Gewässern die sanft vor sich hin plätschern
rauchenden Schornsteinen die Wärme kündend
dunklen Russ in klare kalte Luft schleudern

Herab schauend auf eine Erde
die sich vorbereitet auf den großen Schlaf
und doch vermitteln hell erleuchtete Fenster
dass da Freude ist
Geborgenheit und Zuversicht

Winterwolken
vom Wind zart getragen
was sie wohl alles sehen auf ihrer weiten Reise
durch diese Jahreszeit

Verträumt schaue ich ihnen nach
schicke Wünsche Grüße und Gebete mit
und Licht
für Jene um die es dunkel geworden ist

Wenn ich nur ein wenig mehr tun könnte...

© Celine Rosenkind

Donnerstag, 27. September 2012

Der Lumpensammler




Der Lumpensammler

Ich saß an meinem Tisch im Garten,
nachdenkend über dies und das,
als plötzlich wider mein Erwarten,
Melodie so schön, die Stille durchbrach.

Erstaunt lief ich ganz schnell zur Straße,
ein kleiner Wagen fuhr vorbei,
mein Schatz auf meine Frage sagte,
dass dies der Lumpensammler sei!

Sah staunend nach dem bunten Wagen,
der langsam fuhr von Haus zu Haus
sah meine Nachbarn Sachen tragen
und räumen ihre Keller aus.

Wollt meinen Augen gar nicht trauen,
verwundert war ich, fassungslos,
nicht aufhör`n wollt ich mit dem Schauen
was man Ihm warf in seinen Schoß.

Die alte Standuhr von Herrn Scholz-
wie ehrfurchtsvoll hört ich sie schlagen,
aus wundervollem dunklem Holz,
auch sie lag auf dem kleinen Wagen.

Juliane stand am Straßenrand,
die Kindheit hielt sie in den Armen,
Teddys und Puppen in der Hand,
ohne Bedauern, kein Abschied, kein Klagen!

Das kleine Dreirad aus Haus Nr. 7
viele Kinder fuhren auf ihm einst so stolz,
wo ist die glückliche Zeit nur geblieben,
nun muss es weg, wie das Pferdchen aus Holz!

Der Lumpensammler griff gierig zu,
ein Lächeln lag auf seinen Lippen
Topfpflanze, Vogelkäfig, Teppich und Schuh,
er brauchte nicht einmal zu bitten.

Während ich so stand und schaute,
musste ich dran denken,
wie oft ich auf Gefühle baute,
Liebe und Freundschaft gern verschenkte.

Da griff auch mancher gierig zu,
hab großzügig gegeben,
manch Mensch warf sie weg im Nu,
Gefühle achtlos zertreten!

Ich sah dem kleinen Wagen nach
mit Tränen in den Augen,
voll gepackt bis unters Dach
mit Zeitzeugen die nichts mehr taugen.

Es liegt wohl in des Menschen Natur
mit Gefühlen und Dingen so umzugehen.
Doch kann ich Euch versichern nur,
Ich werde und will das niemals verstehen!

© Celine Rosenkind